Peter-Adolf Thiessen

Chemiker

* 6. April 1899 Schweidnitz

† 5. März 1990

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 27/1964

vom 22. Juni 1964

Wirken

Peter-Adolf Thiessen wurde am 6. April 1899 in Schweidnitz geboren. Nach abgeschlossenem Gymnasialbesuch studierte er Chemie und Physik in Freiburg i. Br., Greifswald und Göttingen, promovierte zum Dr. phil. und habilitierte sich im Jahre 1926 als Privatdozent an der Universität Göttingen. Hier erhielt er im Jahre 1929 eine ao. Professur für sein Fach. Nach weiterer Lehrtätigkeit an den Universitäten Frankfurt a.M. und Münster war er von 1935-45 Direktor des Instituts für Physikalische Chemie und Elektrochemie der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in Berlin-Dahlem. Seit 1939 war er Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften. T. hat von 1925-28 und dann wieder von 1933-45 der NSDAP angehört. Im Kriege war er Berater der Wehrmacht und des Kulturministerium in allen Fragen wissenschaftlicher sowie kriegswichtiger Forschungsarbeiten, weiter Abteilungsleiter im Reichsforschungsrat. Von 1945-56 hielt sich T. in der UDSSR auf, wo er 1951 wissenschaftlicher Leiter eines Betriebes für Kerntechnik wurde.

Nach Angaben des "Hamburger Abendblattes" vom 12./13. 1. 1952, das sich seinerseits auf Mitteilung des in Hamburg lebenden Bruders von Prof. Gustav Hertz, Nobelpreisträger von 1925 und damals (1952) ebenfalls in Rußland arbeitend, berief, habe Th. im Jahre ...